Farbe bekennen

Männer dürfen kein Blut spenden, wenn sie mit anderen Männern schlafen, so war es noch bis im März 2023. Die Ampelkoalition hat dies verändern können, so dass die sexuelle Orientierung bei einer Blutspende kein Ausschlusskriterium mehr ist. Wenn ein Kind zwei Mütter hat, kann das bei der Geburt nicht offiziell eingetragen werden. Die Änderung des Geschlechtseintrags in Urkunden ist ein langer und im schlimmsten Falle traumatisierender Weg für trans Menschen. Lebensentwürfe, die nicht mit dem konservativen Bild von Vater, Mutter, Kind übereinstimmen, haben es in Deutschland immer noch schwer.
„Das muss sich ändern. Und Menschen, die wegen ihrer Identität, Sexualität, Behinderung, Herkunft oder ihres Aussehens Hass ausgesetzt sind, müssen stärker davor geschützt werden. Wir wollen, dass Familien als solche gesehen werden, egal wie sie zusammengesetzt sind. Und wir wollen, dass Menschen selber über ihre Identität und ihr Geschlecht entscheiden können und kein Gericht oder Gutachten dafür nötig ist.“, so Isabell Ferrarotto, Ortsvorsitzende der Jusos Grenzach-Wyhlen.
Im Monat Juni feiert die LGBTQIA+ Community den sogenannte Pride-Month. Auf
zahlreichen Veranstaltungen und den stattfindenden Christopher Street Days (CSD) weisen sie auf Diskriminierung ihrer Community in aller Welt hin. In Deutschland ist trotz der Fortschritte in den letzten Jahren noch viel zu tun, um eine tatsächliche rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung von queeren Menschen zu erreichen.
Der Monat soll dazu dienen gesehen zu werden, Diskriminierungen entgegenzuwirken und Personen, die sich bislang noch nicht „geoutet“ haben eine Gemeinschaft zu bieten.

80% der queeren Jugendlichen erleben Diskriminierung. 55% der queeren Jugendlichen erleben Beschimpfungen in der Schule, der Ausbildung oder am Arbeitsplatz. „Queere Menschen und insbesondere queere Jugendliche erleben besonders häufig Diskriminierung und haben daher auch besonders häufig mit psychischen Problemen zu kämpfen. Als Jusos Grenzach-Wyhlen sind wir uns diesem Schutzbedürfnis bewusst.“, so Ferrarotto.

Auch in Grenzach-Wyhlen leben viele Menschen aus dieser Community. Die Jusos Grenzach-Wyhlen wollen, dass die Gemeinde Farbe bekennt. So fordern sie die Anbringung von Regenbogenfahnen an den Rathäusern in Grenzach und Wyhlen, eine Abdeckung der Fahne im Gemeindeblatt und eine Bekennung seitens der Gemeinde via den sozialen Medien.
Trotz der aktuellen Haushaltslage empfinden die Jusos dieses Thema als sehr wichtig, auch die Anschaffung von den Fahnen sollte den Haushalt nicht stark belasten und sei notwendig, um das nötige Zeichen zu schaffen, so die Jusos.
Anfang Mai hatten CSU-Bundestagsabgeordnete, unter anderem Andreas Scheuer, Ron DeSantis (Gouverneur von US-Staat Florida) besucht und freundlich lächelnd neben DeSantis stehen. Florida hat vor Kurzem unter der Regie von Ron DeSantis das Verbot von Unterricht über sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität ausgeweitet. Die Regelung gilt mit wenigen Ausnahmen bis einschließlich der zwölften Klasse. „DeSantis führt einen Kulturkampf gegen Frauen und gegen Lesben, Schwule und transgeschlechtliche Menschen.“, so Denis Kummerer, Ortsvorsitzender der Jusos Grenzach-Wyhlen.
„Wenn deutsche Politiker DeSantis, der gezielt gegen Minderheiten arbeitet, als Vorbild nehmen, dann haben wir mehr als nur ein Problem. Dies ist ein weiterer Tiefpunkt in der Geschichte der CSU.“, so Kummerer weiter.
Der Antrag der Jusos Grenzach-Wyhlen, wurde nun an die SPD Grenzach-Wyhlen weitergeleitet.

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